In der letzten Woche fand sich in uralten, fast vergessenen Kisten unseres Vereinsvorstands Dieter ein ganz besonderer Schatz. Vom 09.06. bis zum 11.06.1989 fand im Leipziger Eiskeller das „5. Leipziger IG Rockfestival“ statt. Insgesamt waren an den drei Tagen 29 Bands geplant, von denen am Ende 26 auftraten. Mit dabei: Defloration, Neu Rot, Kaltfront, Messer Banzani und viele andere. Dieter schrieb damals einen Artikel über das Festival in der Reihe „Briefe aus der Provinz“ für das Parocktikum. Nun, nach über 30 Jahren, fand er über 40 Fotos vom damaligen Festival. Den Originalartikel und einige der Bilder möchten wir hier nun zeigen und damit an das Licht der Öffentlichkeit bringen. Danke, Dieter.
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Danke für den Bericht! Trotz der vielen „Anderen“- oder „Punk“-Bands, ist in meiner Erinnerung vor allem der Eindruck, dass damals das Leipziger Publikum und die Musiker so garnicht an die baldige „Revolution“ dachten. Es war die reinste Partylaune. Schön war es, vor allem Messer Banzani fand ich damals überzeugend. Spannender waren aber wohl eher die vorherigen Festivals. Hat jemand Audio von der Musik?
Bitteschön, sehr gerne! Ein spannender Eindruck mit ebenso spannenden Folge-Fragestellungen. Da gibt es sicher ebenso viele Blickwinkel wie Zeitzeugen. Das ostdeutsche Medienkonstrukt von den sogenannten „anderen bands“ ist aus meiner persönlichen Sicht an der Basis schon damals nie wirklich angekommen bzw. wurde dort mit der nötigen kritischen Distanz wahrgenommen. Und auch das Etikett „Punk“, egal ob selbst- oder fremdverliehen, war so uneindeutig buntschillernd, dass eigentlich keine definierte Stellung zum „System“ allein daraus abzuleiten war. Wenn ich mit dem heute möglichen historischen Überblickswissen die Aktivitäten der „IG Rock“ als unbestreitbares Erfolgsmodell jener Jahre charakterisieren kann, ist die Partylaune als vollkommen authentisch nachvollziehbar. Ob diese als Freiräume wahrgenommenen Events nun vorrangig aus kulturpolitischem Kalkül eröffnet wurden, das war fast allen dabei gewesenen sicherlich ziemlich egal. Das erste von mir bewusst miterlebte Rockfestival war die Nr.4 von 1988 (mein Archiv bestätigt mir, dass ich auch 1987 dabei gewesen war, allerdings habe ich daran null Erinnerungen), die selbstempfundene Steigerung zum oben beschriebenen von 1989 lag, neben der jährlichen Ausweitung der Line-Ups, vor allem in der sicht- und erlebbaren Diversifizierung des Publikums, neben dem „harten Kern“ kamen immer mehr „Außenstehende“ dazu, zu denen sich die Stimmung bei diesen Konzerten herumgesprochen hatte. An Revolution dachte dabei selbstverständlich niemand, eher verstärkte sich ein diffuses Gefühl, dass sich irgendwas „bewegte“. Gleichzeitig gab es die permanent erlebten Abgänge durch Ausreisende ebenso wie die zunehmend über die grünen Grenzen möglichen Fluchtbewegungen. Das meinen persönlichen Zeitgeist treffendste Gefühl war dennoch das eines „tiefer durchatmen können“. Am augenfälligsten und gleichzeitig für mich selbst am verblüffendsten ist die in den letzten Zeilen meines Konzertberichtes durchscheinende Hoffnung auf einen reformierbaren ostdeutschen Sozialismus … bevor ich mir keine fünf Monate später, wie Millionen weitere DDR-linge, vollkommen ungläubig die Augen rieb.
Lieber Dieter,
was für eine verrückte und geile Zeit. -UNVERGESSEN..
Danke das Du nicht alles vernichtet hast und dich auch noch immer mit dem Thema beschäftigst.
Ich habe hier und heute Fotos wiedergefunden, von denen ich bisher nur ahnte das es sie gibt. Es geht genauer um Rosengarten.
Damals war ich 18 und habe die Tasten bei RG bedient. Das einzige Bild was ich habe ist das aus der URGH 3 von 1992 – was (glaube ich) auch von Dir gemacht wurde. Der zugehörige Artikel beschreibt unsere damalige Situation sehr gut. Diese Zeitschrift habe ich heute noch immer und hüte sie wie einen Schatz. Es ist nach vielen Jahren wieder sehr interessant und spannend darin zu lesen. Derzeit bin ich (und die ehem. Bandkollegen) dabei, unsere Vergangenheit so gut es machbar ist, aufzuarbeiten. Wir haben begonnen eine Musikstücke unserer damaligen Zeit zu entstauben und treffen uns regelmäßig und stehen wieder in gutem Kontakt zueinander..
Ich wäre über jedes Foto, jede Geschichte, jede Aufnahme (Livemitschnitt oder sogar Video) dankbar.
Wenn noch weiteres Material vorhanden ist, wäre es toll wenn wir in Kontakt treten könnten.
Grüße aus Salzwedel
St. Bauer
Hat jemand noch was vom 1. Leipziger Rock Festival 1985? Evtl. Fotos?